HSV: Noch ein neuer Flügelspieler für den Aufstieg?

Dompé, Öztunali und Königsdörffer auf Formsuche

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 09.10.23 | 12:54
© IMAGO / Jan Huebner

Erst mit einem Tor und einem Assist in dieser Saison: Jean-Luc Dompé. © IMAGO / Jan Huebner

Als Tabellenzweiter liegt der Hamburger SV nach den ersten neun Spieltagen der Saison im Soll, allerdings auch nur dank der besseren Tordifferenz vor dem 1. FC Kaiserslautern auf dem Relegationsplatz, den man in der Hansestadt nach den schlechten Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre nach Möglichkeit vermeiden möchte.

Dass nicht mehr als 17 Punkte auf dem Konto zu Buche stehen, liegt vor allem an den vergangenen Wochen seit der Länderspielpause im September. Aus den drei Auswärtsspielen bei der SV Elversberg (1:2), beim VfL Osnabrück (1:2) und zuletzt beim SV Wehen Wiesbaden (1:1) reichte es nur zu einem mageren Zähler, während dazwischen immerhin gegen Fortuna Düsseldorf (1:0) der vierte Sieg im vierten Heimspiel eingefahren wurde.

Anders als in der Fremde war gegen Düsseldorf ein eigenes Tor ausreichend für einen Dreier, doch um am Ende den langersehnten Aufstieg in die Bundesliga feiern zu können, muss der HSV in der Offensive definitiv wieder zulegen. Das gilt für Torjäger Robert Glatzel, der nach vier Treffern an den ersten drei Spieltagen in den vergangenen sechs Partien nur noch ein Mal getroffen hat, noch mehr aber für die Flügel, die sich ein wenig zur Problemzone entwickelt haben.

Levin Öztunali noch ohne Torbeteiligung

Bakery Jatta bringt in der Regel zumindest solide Leistungen, weist mit zwei Toren und noch keiner Vorlage in neun Saisoneinsätzen aber keine wirklich guten Werte auf. Dennoch ist der Gambier, der mit seiner Wucht und Schnelligkeit immer den Unterschied ausmachen kann, auf rechts gesetzt. Links hingegen sucht Trainer Tim Walter aktuell nach einer funktionierenden Lösung, weil Jean-Luc Dompé durchhängt und am Samstag in Wiesbaden aufgrund von muskulären Problemen in den Tagen zuvor nur für einen Kurzeinsatz in Frage kam. Der 28-jährige Franzose freilich konnte schon zuvor in dieser Saison sein unbestrittenes Potential nur phasenweise abrufen, was sich an einem Tor und einer Vorlage in neun Einsätzen bestens ablesen lässt.

Lediglich auf eine Vorlage in acht Einsätzen, davon immerhin drei von Anfang an, bringt es Ransford-Yeboah Königsdörffer, der sichtlich nach seiner Form sucht. Sogar noch gänzlich ohne Torbeteiligung ist Levin Öztunali, der bei vier Startelfeinsätzen und vier Einwechslungen steht, gegen Düsseldorf und in Wiesbaden aber seine Chancen in der Anfangsformation nicht nutzen konnte.

Aktuell leidet das Hamburger Spiel fraglos unter der fehlenden Form und Effizienz der Flügel. Dass grundsätzlich mehr Potential vorhanden ist als die nackten Zahlen der letzten Wochen vermuten lassen, steht indes außer Zweifel. Doch finden Dompé, Königsdorffer und/oder Öztunali in den Wochen bis zur Winterpause nicht in die Spur, könnte im Januar-Transferfenster mit Blick auf die Aufstiegschancen durchaus über eine Nachbesserung auf dem Flügel diskutiert werden. Auch, weil Immanuel Pherai zwar auch außen eingesetzt werden könnte, dort aber wohl keine Optimalbesetzung wäre.