HSV: Tom Sanne nicht abgeschrieben

Otto Stange im internen Talente-Ranking aber vorbeigezogen

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 04.11.23 | 07:27

HSV-Coach Tim Walter hat den Nachwuchs auf dem Schirm. © picture alliance / xim.gs / Philipp Szyza

Wenn der Hamburger SV am heutigen Samstagabend den 1. FC Magdeburg empfängt und weiter Schritt halten will mit dem FC St. Pauli der am Freitag bei der SV Elversberg einen 2:0-Auswärtssieg vorgelegt hat, wird die Startelf von Trainer Tim Walter aller Voraussicht nach wieder ein ganz anderes Gesicht haben als unter der Woche beim mühsamen Erfolg nach Elfmeterschießen im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld.

So wird im Sturmzentrum wieder Robert Glatzel erwartet, der in Bielefeld die ersten 62 Minuten auf der Bank blieb und dann seinen eher blassen Vertreter András Németh ablöste. Németh muss sich somit erst einmal weiter mit der Jokerrolle begnügen, kann bei Bedarf aber nicht nur für Glatzel, sondern wie bei der Aufholjagd am vergangenen Wochenende zum 3:3 beim 1. FC Kaiserslautern auch als dessen Nebenmann kommen.

Einen weiteren gestandenen Mittelstürmer gibt der Kader unterdessen nicht her, dafür aber zwei vielversprechende Nachwuchstalente. In Bielefeld erstmals im Profi-Kader dabei war Otto Stange, der zwar im Februar erst 17 Jahre alt wird, im Training aber dennoch schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Der 1,85 Meter große Deutsch-Brasilianer, der in 17 Spielen für die U16 und U17 Deutschlands fünf Tore erzielt hat, spielt eigentlich noch in der U17 des HSV (neun Tore in acht Spielen), darf aber dennoch auf ein baldiges Debüt bei den Profis hoffen.

Walter-Lob sowohl für Stange als auch für Sanne

„Er hat großes Potenzial, die Leichtigkeit, den Willen und so eine kesse Art, die gefällt uns“, äußerte sich Trainer Walter in der Morgenpost lobend über Otto, der im internen Talente-Ranking auf der Mittelstürmerposition an Tom Sanne vorbeigezogen zu sein scheint. Anders als Stange war Sanne zuletzt im Profitraining nicht gefragt, obwohl Németh zeitweise verletzt fehlte. Abgeschrieben ist der 19-Jährige, der mit zehn Toren in 13 Regionalliga-Spielen für die zweite Mannschaft auf sich aufmerksam gemacht hat, aber keineswegs.

„Tom ist immer auf unserem Schirm. Weil er Qualitäten hat, die sonst keiner hat. Wir sind mit seiner Entwicklung sehr zufrieden“, fand Walter auch lobende Worte für den U19-Nationalspieler, der vor fast genau einem Jahr beim 2:3 gegen den 1. FC Magdeburg bei seinem Profidebüt als Joker direkt getroffen hat, danach aber nur noch zu einem weiteren Kurzeinsatz gekommen ist. Dennoch ist Sanne offenkundig nicht unzufrieden, sondern fühlt sich wohl in der U21 und wartet geduldig auf seine Chance – zunächst scheint damit aber Stange an der Reihe zu sein.