HSV: Wird es eng für Jonas David?

Abschied von Stephan Ambrosius scheint vom Tisch

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 14.07.23 | 07:15
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Möglicherweise doch mit einer Zukunft in Hamburg: Stephan Ambrosius. © IMAGO / Picture Point

In exakt zwei Wochen startet für den Hamburger SV mit dem Auftaktkracher gegen den FC Schalke 04 der sechste Versuch, in die Bundesliga zurückzukehren. In der Innenverteidigung der Hanseaten erwarten die meisten Beobachter dann den gerade vom FK Rostov gekommenen Dennis Hadzikadunic als Nebenmann von Sebastian Schonlau.

In Abwesenheit des noch bis Herbst 2024 gesperrten Mario Vuskovic besitzt Hadzikadunic die besseren Karten gegenüber Jonas David, der in der vergangenen Saison zwar Stammkraft, aber nicht über jeden Zweifel erhaben war. Der zweite neue Innenverteidiger, Guilherme Ramos, hat sich unterdessen bei Arminia Bielefeld zwar schon bewährt, aber nach einer Schulter-OP noch Rückstand, während der 20-jährige Valon Zumberi kaum realistische Einsatzchancen haben dürfte.

Womöglich anders als Stephan Ambrosius, der vergangene Saison an den Karlsruher SC verliehen war und in den Planungen eigentlich keine Rolle mehr spielte. Noch im Mai schien eine Auflösung des bis 2024 laufenden Vertrages nur noch Formsache, doch bis heute konnte in dieser Hinsicht keine Einigung erzielt werden – dem Vernehmen nach, weil Ambrosius nicht ohne Weiteres auf größere Teile eines bislang wohl vergleichsweise hohen Gehalts verzichten möchte. So ist auch ein im Raum stehender Wechsel zum VfL Osnabrück bislang nicht über die Bühne gegangen, der möglicherweise ohnehin überholt ist.

Auch David nur noch bis 2024 unter Vertrag

Denn Ambrosius präsentiert sich in der bisherigen Vorbereitung des HSV so ansprechend, dass Trainer Tim Walter dem 24-Jährigen eine neue Perspektive in Aussicht stellt. „Dass er Kompetenzen im Verteidigen hat, das wissen wir alle. Deshalb ist er gerade mit seinem Charakter und mit seinem Wesen, das er auch ein bisschen verändert hat, eine klare Option für uns. Ich bin froh, dass ich ihn habe“, zitiert Bild die Aussagen des 47 Jahre alten Fußball-Lehrers, der eine Entwicklung auf verschiedenen Ebenen ausgemacht hat: „Nach seiner Muskel-Verletzung macht es Stephan wirklich sehr gut. Ich bin sehr zufrieden. Er hat durch die Leihe nach Karlsruhe gelernt, Dinge mit anderen Augen zu sehen. Er bringt sich super in die Mannschaft ein und vor allem ist er auch gewillt, Dinge zu verbessern.“

Nicht ausgeschlossen, dass Ambrosius nach diesen Worten sogar zum Innenverteidiger Nummer vier nach Schonlau, Hadzikadunic und Ramos aufsteigt. David, der ebenfalls nur noch einen Vertrag bis 2024 besitzt und der bislang in der internen Hierarchie die Nase vorne hatte, könnte sich deshalb Gedanken über seine Zukunft machen.