KSC: Unspektakulär in die 3. Liga?

Nur in einem der letzten 14 Spiele fielen mehr als zwei Tore

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 09.06.20 | 11:58
Christian Eichner

Nur acht KSC-Tore in elf Spielen unter seiner Regie: Christian Eichner. © imago images / Carmele TMC Fotografie

Sollte Dynamo Dresden am heutigen Dienstag das Nachholspiel gegen Greuther Fürth gewinnen, würde es im Tabellenkeller der 2. Bundesliga richtig eng. Beim drei Zählern vom rettenden Ufer entfernten Karlsruher SC auf dem Relegationsplatz müsste der Blick in diesem Fall noch mehr als ohnehin schon auch nach unten gehen, würde Dresden doch mit einem Dreier nach Punkten aufschließen – bei einem weiteren weniger ausgetragenen Spiel in der Hinterhand.

Klar dürfte sein, dass die Badener im Endspurt noch mehrfach punkten müssen, um den direkten Wiederabstieg zu vermeiden und auch, um es zumindest in die Relegation zu schaffen. Drei Punkte wie aus den jüngsten vier Partien werden dabei für den direkten Klassenerhalt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu wenig sein.

Letztlich müssen an den letzten vier Spieltagen auch Siege her, was angesichts des Restprogramms mit Heimspielen gegen den VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld nicht ganz einfach wird. Und auch bei Jahn Regensburg sowie bei Greuther Fürth muss erst einmal gewonnen werden.

Schwächste Offensive und drittbeste Defensive der Rückrunde

Dafür allerdings sind Tore nötig und gerade die Offensive ist seit längerem ein großes Problem. Obwohl der nach verbüßter Gelbsperre gegen Stuttgart wieder verfügbare Torjäger Philipp Hofmann mit 13 Treffern eine hervorragende Quote aufweist, trifft der KSC in der Rückrunde viel zu selten. 29 Tore aus den 17 Spielen der Hinrunde waren durchaus beachtlich, doch seitdem sind in 13 Begegnungen nur magere acht Treffer hinzugekommen. Diese gelangen in den elf Pflichtspielen (inklusive DFB-Pokal) unter Trainer Christian Eichner, was freilich auch keine gute Ausbeute darstellt.

Positiv dagegen, dass in der Rückrunde nur Bielefeld (9) und Stuttgart (13) weniger Gegentore zugelassen haben als der KSC, dessen Gegner 14 Mal jubeln durften. Unter Eichner waren es in elf Partien sogar nur zehn Gegentreffer. Unter dem Strich steht damit freilich auch, dass Spiele mit Karlsruher Beteiligung wenig spektakulär verlaufen – nur in einem der letzten 14 Spiele waren es mehr als zwei Tore. Unter Eichner fielen durchschnittlich lediglich 1,64 Treffer pro 90 Minuten.

Diese Zahlen werfen auch die Frage auf, ob der KSC im Saisonfinale möglicherweise auf Kosten seiner stabilisierten Defensive nicht mehr ins Risiko gehen muss, um wichtige und wohl für die Rettung unerlässliche Siege einzufahren. Gerade angesichts der Heimgegner, die mit ihrer Qualität eine zu offene Hintermannschaft vermutlich für sich nutzen könnten, stehen Coach Eichner aber knifflige Entscheidungen bevor.

Das Restprogramm des KSC