RB Leipzig: Interview mit Diego Demme

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Donnerstag, 19.11.2015 | 06:00

„Müssen immer 100% geben“

Diego Demme (23) spielt seit Anfang 2014 für RB Leipzig. Am kommenden Samstag tritt der gebürtige Ostwestfale in seiner alten Heimat Bielefeld an. Über seine Rückkehr auf die „Alm“, den bisherigen Saisonverlauf und seine Torlos-Serie sprach der Mittelfeld-Kämpfer im Vorfeld mit liga-zwei.de.

Diego Demme gewinnt Zweikampf mit Eroll Zejnullahu

Mittelfeld-Antreiber. Diego Demme (r.) will RB Leipzig zum nächsten Sieg führen. ©Imago

Liga-zwei.de: Diego Demme, zuletzt gab es ein überraschendes 0:2 gegen Kaiserslautern. Ihr Trainer Ralf Rangnick sprach nach dem Spiel von einer „Karikatur der Mannschaft“. Welche Schlüsse ziehen Sie aus der Niederlage?

Diego Demme: „In der 2. Liga müssen wir in jedem Spiel 100% geben, um zu gewinnen. Gegen Kaiserslautern haben nun ein paar Prozente gefehlt, sodass man dann eben auch verlieren kann. Wir haben die Niederlage inzwischen aufgearbeitet und noch mehr am Gegenpressing und Zweikampfverhalten gearbeitet.“

Liga-zwei.de: Wie zufrieden sind Sie generell mit dem Saisonverlauf?

Demme: „Grundsätzlich bin ich schon zufrieden. Natürlich hätten es ein paar Punkte mehr sein können, wenn man an die Unentschieden gegen Heidenheim & 1860 München (Anm. d. Red.: beide 1:1) denkt, da haben wir unnötig Punkte liegen lassen. Zu Hause ist unsere Bilanz sicher auch noch ausbaufähig. Mit unseren fantastischen Fans im Rücken wollen wir dort wieder die Macht werden, die wir in der vergangenen Saison waren.“

Liga-zwei.de: Vergangene Saison absolvierten Sie 30 Spiele, wurden anfangs dieser Spielzeit aber nicht berücksichtig. Waren Sie über die Entwicklung überrascht?

Demme: „Im Fußball-Geschäft geht es nun mal schnell. Ich war vor dem 1. Spiel etwas angeschlagen und dann außen vor, bin aber immer dran geblieben und habe im Training weiter Gas gegeben. Ralf Rangnick hat viel mit mir gesprochen und gesagt, dass ich auf meine Chance warten soll. Als sie dann gekommen ist, habe ich sie genutzt. Gedanken an einen Wechsel hatte ich überhaupt nicht.“

Liga-zwei.de: Was hat sich von Ex-Trainer Alexander Zorniger zu Rangnick geändert?

Demme: „Am Spielsystem an sich haben wir nichts verändert. Vielmehr arbeiten wir noch detaillierter und achten mehr auf Kleinigkeiten. Unser Gegenpressing haben wir intensiver einstudiert und unsere Spielweise optimiert.“

„Jeder würde gerne aufsteigen“ 

Liga-zwei.de: Aus dem Umfeld hört man immer der Aufstieg sei kein Muss. Wird innerhalb der Mannschaft wirklich nicht darüber gesprochen?

Demme: „Auch wenn das wie eine Floskel klingt – wir schauen von Spiel zu Spiel. Natürlich spricht man innerhalb der Mannschaft schon mal von der Bundesliga und jeder hier würde sehr gerne aufsteigen, aber wir machen uns deswegen keinen Druck.“

Liga-zwei.de: Am Samstag spielen Sie mit RB in Ihrer alten Heimat Bielefeld. Was erwarten Sie dort?

Demme: „Ich freue mich natürlich, in der Heimat zu spielen. Viele Freunde und meine Familie werden im Stadion sein, um mich zu unterstützen. Sportlich wird es nicht einfach, da Arminia bislang sehr kompakt spielt. Wir erwarten ein Bollwerk und müssen versuchen, die wenigen Defensiv-Fehler der Bielefelder eiskalt auszunutzen.“

„Im Training treffe ich das Tor“

Liga-zwei.de: Sie spielten nicht nur mit Bielefeld, sondern auch mit Paderborn in der 2. Bundesliga. Lassen sich diese Vereine mit RB vergleichen?

Demme: „Auch in Bielefeld und Paderborn werden den Spielern gute Bedingungen geboten, aber Leipzig toppt das ganze nochmal deutlich. Die Trainingsmöglichkeiten sind hier definitiv auf Bundesliga-Niveau. Angefangen von der Ernährung bis hinzu Regeneration werden wir optimal betreut. Aber: Unsere Leistung müssen wir schon selbst auf dem Platz abrufen, da helfen uns auch nicht die Top-Bedingungen drum herum.“

Liga-zwei.de: Sie bestritten bislang 159 Profispiele, trafen aber noch nie. Gibt es manchmal Häme von den Mitspielern?

Demme: „Bislang nicht. Die Mannschaft weiß, dass ich ihr im defensiven Mittelfeld gut helfe. Hin und wieder lege ich ja auch mal ein Tor auf. Natürlich würde ich gerne mal selbst treffen, mache mir deswegen aber keinen Druck. Im Training treffe ich übrigens das Tor (lacht), nur im Spiel fehlen mir im Strafraum meist die letzten Meter. Daran werde ich aber arbeiten und dann bestimmt auch mal treffen.“

Liga-zwei.de: Wir danken Ihnen für das Gespräch & wünschen Ihnen eine weiterhin erfolgreiche Saison.