SC Paderborn: Lukas Kwasniok kritisiert die Erwartungshaltung

Trainer fordert Demut ein

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 16.09.23 | 09:51

Paderborns Trainer Lukas Kwasniok fand nach dem zweiten Saisonsieg klare Worte. © picture alliance/dpa | Jens Niering

Während der Länderspielpause war die Stimmung rund um den SC Paderborn durchaus als angespannt zu bezeichnen, nachdem der Saisonstart mit vier Punkten aus den ersten fünf Partien nicht wirklich wie erhofft verlaufen war. Als die Ostwestfalen dann am Freitagabend im letztlich noch mit 2:1 gewonnenen Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden nach einer eigentlich ansprechenden Anfangsphase in Rückstand gerieten, wurde es im Stadion spürbar unruhig und nicht nur Trainer Lukas Kwasniok fürchtete ein Kippen der Stimmung.

Der 42 Jahre alte Fußball-Lehrer appellierte deshalb in der Halbzeit an das Team, gemeinsam aufzutreten und so die Wende zu schaffen. „Wir brauchen uns alle gegenseitig. Diese Energie haben wir auf den Platz gebracht, haben vorwärts gespielt und sind All-in gegangen“, berichtete Kwasniok auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und äußerte in diesem Zusammenhang auch ein Stück weit sein Unverständnis über die schon länger schwelende Unruhe: „Das Wichtigste ist, den Jungs, dem Trainerteam und den Verantwortlichen zu vertrauen. Wir wissen was wir machen, das haben wir in den letzten zwei Jahren unter Beweis gestellt. Wir hatten jetzt einen Umbruch, weshalb es wichtig ist, ruhig zu bleiben, weiter an sich zu glauben und an sich zu arbeiten.“

Anpassung der Ziele nicht ausgeschlossen

Auf Nachfrage wurde Kwasniok dann sogar noch weitaus deutlicher und forderte, „sich von irgendwelchen hehren Zielen zu verabschieden“. Zur nach Platz sechs in der vergangenen Saison und trotz schwerwiegender Abgänge im Umfeld vorhandenen Hoffnung, um den Aufstieg mitspielen zu können, äußerte sich der SCP-Coach sehr deutlich: „Ich habe das Gefühl das wir uns ein bisschen arg weit aus dem Fenster gelehnt haben, weil wir immer dachten, das Ding geht genauso weiter wie vergangene Saison. Wir haben eine künstliche Erwartungshaltung kreiert, die dem SC Paderborn nicht gut zu Gesicht steht.“

Stattdessen betonte Kwasniok, worauf es für Verein und Mannschaft nun erst einmal ankommt. „Wir müssen demütig bleiben, arbeiten und Spieler entwickeln. Wir wollen einen guten Ball spielen, Spieler enwickeln und wenn wir dann Spiele gewinnen, können wir die Ziele anpassen“, so der seit Juli 2021 amtierende Fußball-Lehrer, der generell erst einmal kurzfristiger denken und den Fokus immer auf das nächste Spiel legen will.

Das steht für den SCP bereits am Freitag beim 1. FC Magdeburg an, wo es nicht einfach werden dürfte, den Sieg gegen Wehen Wiesbaden zu bestätigen.