SV Elversberg: Wo liegt die Grenze bei Fellhauer, Kristof und Co.?
Zahlreiche Spieler waren schon in der Regionalliga dabei
Mit dem 2:1 beim FC Schalke 04 hat die SV Elversberg nicht nur einen der größten Siege in ihrer Vereinsgeschichte eingefahren, sondern gleichzeitig ihre beinahe sensationelle Entwicklung ein weiteres Mal unterstrichen. Vor eineinhalb Jahren war die SVE noch Teil der Regionalliga Südwest, marschierte dann aber nicht nur dort zur Meisterschaft, sondern direkt auch durch die 3. Liga und ist aktuell zum ersten Mal überhaupt zweitklassig.
Der Weg der Saarländer ist fraglos außergewöhnlich und wird noch besonderer dadurch, dass viele der Protagonisten aus der Regionalliga-Saison 2021/22 weiterhin in entscheidender Rolle dabei sind. Trainer Horst Steffen und Sport-Vorstand Nils-Ole Book, die beide sogar schon seit Oktober 2018 im Amt sind und mit denen die Entwicklung sehr eng verbunden ist, ohnehin. Aber auch zahlreiche Akteure aus dem Regionalliga-Kader gehören auch zwei Spielzeiten später und zwei Spielklassen höher zu den Leistungsträgern.
Acht Spieler schon in der Regionalliga feste Größen
Der im Sommer 2021 von Astoria Walldorf gekommene Torwart Nicolas Kristof avancierte während der Meistersaison in der Regionalliga zum Stammkeeper und ist seitdem eine verlässliche Größe zwischen den Pfosten. Selbiges gilt auf der linken Abwehrseite für Maurice Neubauer, der 2020 vom FC Homburg kam und in den vergangenen beiden Spielzeiten sowie in der laufenden Saison exakt ein Spiel verpasst hat.
Robin Fellhauer, 2019 vom SC Freiburg II gekommen, war in den vergangenen Spielzeiten Neubauers Pendant auf der rechten Abwehrseite, ist nach einer Innenbandverletzung in dieser Saison aktuell aber in neuer Rolle im defensiven Mittelfeld gesetzt. Carlo Sickinger, während der Saison 2022/23 mit der Erfahrung von sechs Zweitliga-Spielen zunächst vom SV Sandhausen ausgeliehen und danach fest verpflichtet, findet wahlweise in der Innenverteidigung oder vor der Abwehr in der Regel auch immer einen Platz in der Startelf.
Absolut gesetzt ist im zentralen Mittelfeld auch der 2021 von der TSG 1899 Hoffenheim II gekommene Semih Sahin, der wie der erst nach dem Drittliga-Aufstieg hinzugestoßene Jannik Rochelt auch schon andernorts Aufmerksamkeit erregt hat. Rechtsaußen Manuel Feil kam schon 2018 vom 1. FC Nürnberg II und in dieser Saison in allen 13 Spielen zum Einsatz, wenn auch vier Mal lediglich als Joker. Luca Schnellbacher, schon in der Regionalliga mit zehn und in der 3. Liga mit 14 Toren ein Schlüsselspieler, kam anfänglich nach muskulären Problemen auch nur von der Bank, stand nun aber bereits neun Mal in Folge in der Anfangsformation und verbuchte zwei Tore sowie vier Vorlagen.
Ein Quintett mit Perspektive
Kapitän Kevin Conrad (2020 von Waldhof Mannheim verpflichtet) wurde in den vergangenen Jahren von mehreren Verletzungen aus der Bahn geworfen, ist aber mit 33 Jahre immer noch wertvoll, wenn auch eher als Backup in der Innenverteidigung.
Conrad freilich befindet sich sicherlich im Herbst seiner Karriere und hat wohl ebenso wie Schnellbacher und Feil (beide 29) nicht mehr allzu viele Schritte nach oben vor sich. Anders als möglicherweise Kristof (23), Fellhauer (25), Sickinger (26), Neubauer (27) und Sahin (23), für die das Ende der Fahnenstange mit Blick auf den bisherige Saisonverlauf noch nicht zwingend erreicht sein muss.