SV Wehen Wiesbaden: Im Angriff zu dünn besetzt?

John Iredale fehlt, Franko Kovacevic noch nicht angekommen

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Sonntag, 24.12.23 | 07:02
© IMAGO / Jan Huebner

Die Nummer eins im Angriff des SVWW: Ivan Prtajin. © IMAGO / Jan Huebner

Mit der weihnachtlichen Zwischenbilanz von 22 Punkten aus den ersten 17 Spielen und Tabellenplatz elf kann der SV Wehen Wiesbaden definitiv zufrieden sein, ist die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski doch nach dem Aufstieg erst in der Relegation gegen Arminia Bielefeld und dem folgenden Verlust mehrerer Leistungsträger (Ahmet Gürleyen, Brooklyn Ezeh, Benedict Hollerbach) nicht ganz grundlos als Abstiegskandidat in die Saison gestartet.

Fünf Punkte Vorsprung auf Platz 16 allerdings sind alles andere als ein Ruhekissen, zumal die Tendenz in den letzten Wochen trotz des glücklichen 1:1 beim FC St. Pauli am letzten Hinrundenspieltag negativ war. Dieses Unentschieden am Millerntor bedeutete den einzigen Zähler an den letzten vier Spieltagen, die eine noch bessere Ausgangsposition gekostet haben.

Womöglich war die Phase, in denen die Ergebnisse schlechter waren als die Leistungen, aber auch ganz hilfreich, um die Sinne für die Rückrunde zu schärfen. Sowohl innerhalb der Mannschaft als auch bei den Verantwortlichen, die zwar den Kader betreffend mutmaßlich keinen übermäßigen Handlungsbedarf sehen, sich aber schon Gedanken über eine Nachbesserung in der Wintertransferperiode machen dürften.

Kovacevic und Jonjic noch keine Verstärkungen

Insbesondere im Sturm, sind 19 erzielte Tore doch der viertschwächste Wert der Liga. Zudem ist die Personaldecke in vorderster Front zu Beginn des neuen Jahres ausgedünnt, da John Iredale mit Australien zur Asienmeisterschaft reist und bei einem positiven Turnierverlauf erst Mitte Februar zurückkehren könnte. Der 24-Jährige stand zwar nur fünf Mal in der Startelf, wurde allerdings trotz zwischenzeitlicher Verletzungspause zwölf Mal eingesetzt und verzeichnete zwei Tore sowie eine Vorlage.

Hinter Torjäger Ivan Prtajin, der sechs Mal erfolgreich war, hat sich Iredale zuletzt als Stürmer Nummer zwei etabliert und fällt in dieser Rolle erst einmal weg. Weil der Anfang August von NK Domzale gekommene Franko Kovacevic in der 2. Bundesliga noch nicht richtig angekommen ist und sich auch Antonio Jonjic noch nicht als Verstärkung erwiesen hat, erscheint es durchaus als Risiko, ohne zusätzlichen Stürmer in die Rückrunde zu gehen.

Dessen sind sich Trainer Kauczinski und der Sportliche Leiter Paul Fernie aber sicherlich bewusst – und dürften in den nächsten Wochen Augen und Ohren offen halten.