VfL Bochum: Noch Bedarf in der Offensive?
Moritz-Broni Kwarteng längere Zeit keine Option

Der Kader von Dieter Hecking ist noch nicht zwingend fertig. © IMAGO / Maximilian Koch
Nach dem die beiden ersten Testspiele in der Heimat gegen den TuS Harpen (14:0) und beim Wuppertaler SV (5:0) noch keine echten Gradmesser waren, hat der VfL Bochum zum Start ins Trainingslager in Österreich dem tschechischen Spitzenklub Viktoria Pilsen ein 1:1 abtrotzen können.
Moritz Broschinski traf sehenswert zum Ausgleich für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking, der zuvor schon eine Hiobsbotschaft hatte wegstecken müssen. Denn Erhan Masovic erlitt einen Lungenkollaps, befindet sich bis auf Weiteres im Krankenhaus in Bad Aibling und wird dem VfL voraussichtlich monatelang nicht zur Verfügung stehen.
Ob der Ausfall des serbischen Innenverteidigers dazu führt, dass die Bochumer Verantwortlichen im Defensivbereich noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden, bleibt abzuwarten.
Abgänge würden für finanziellen Spielraum sorgen
Eigentlich galt der VfL-Kader nach neun externen Neuzugängen für die Profis, den zunächst für die zweite Mannschaft eingeplanten Jonathan Akaegbobi (VfL Wolfsburg U19) nicht mitgerechnet, bereits als komplett. Doch schon die kurz vor der Abreise nach Österreich vermeldete Außenbandverletzung im Knie bei Rückkehrer Moritz-Broni Kwarteng, der damit auf unbestimmte Zeit ausfällt, könnte die Verantwortlichen um Geschäftsführer Dirk Dufner noch einmal ins Grübeln geraten lassen.
Coach Hecking hätte mutmaßlich nichts gegen weitere Verstärkung, zumal weiterhin jederzeit Bewegung bei Ibrahima Sissoko und Matus Bero möglich ist, die es bei passenden Angeboten kommende Saison sicherlich vorziehen würden, nicht in der 2. Bundesliga spielen zu müssen.
Abgänge des Mittelfeldduos würden in Kombination mit dem Ausfall von Kwarteng zwar im zentralen Bereich für Handlungsbedarf sorgen, aber auch den Spielraum erhöhen. Möglicherweise auch, um noch weitere offensive Verstärkungen hinzuzuholen, die im Umfeld vehement gefordert werden. Dass sich so mancher VfL-Anhang noch Zuwachs im vorderen Bereich wünscht, ist durchaus nachvollziehbar.
So fehlt mit Ausnahme vielleicht von Koji Miyoshi, dessen Verbleib indes auch noch nicht in Stein gemeißelt scheint, ein Offensivspieler, der ein Eins-gegen-Eins gewinnbringend auflösen und zugleich selbst torgefährlich werden kann. Auch ein Standardschütze von gehobener Qualität fehlt schon seit längerem im Bochumer Aufgebot. Einen Spieler zu finden, der die genannten Qualitäten auf sich vereint und zudem finanzierbar ist, dürfte aber nicht ganz einfach werden.