VfL Osnabrück: Wie lange währt der Glaube?

Neun Punkte Rückstand und schwierige Aufgaben vor der Brust

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 13.02.24 | 07:54

Auf seine Fans kann sich der VfL Osnabrück auch in schweren Zeiten verlassen. © imago images / Steffen Kuttner

Mit dem 1:2 beim Karlsruher SC gleich zum Rückrundenstart hat der VfL Osnabrück nur eines seiner vier Spiele im Jahr 2024 verloren und ist aktuell sogar seit drei Partien ungeschlagen. Und dennoch hat sich die Ausgangsposition der Lila-Weißen im Kampf um den Klassenerhalt seit der Winterpause nicht verbessert.

Im Gegenteil: weil Osnabrück gegen den SC Paderborn (0:0), beim 1. FC Nürnberg (2:2) und zuletzt trotz zahlreicher hochkarätiger Chancen auch gegen Hansa Rostock (0:0) nicht über Unentschieden hinausgekommen ist, wuchs der Rückstand ans rettende Ufer seit Jahresbeginn von neun auf elf Punkte an. Und selbst die Distanz zum Relegationsplatz hat sich von acht auf neun Punkte vergrößert.

In Elversberg muss ein Sieg her

Angesichts dieser Zahlen sind Zweifel daran, dass der direkte Wiederabstieg noch abgewendet werden kann, nur zu verständlich. Erst recht, weil es die nächsten Wochen in sich haben. Beim starken Mitaufsteiger SV Elversberg, der im bisherigen Saisonverlauf satte 17 Zähler mehr holen konnte, ist ein Sieg fast schon Pflicht, um die Hoffnung am Leben zu erhalten. Denn danach kommt mit Hannover 96 eines der formstärksten Teams der Liga an die Bremer Brücke, ehe die Reise zu einem Hamburger SV geht, der nach der Trennung von Trainer Tim Walter dann mutmaßlich mit einer besseren Balance zwischen Defensive und Offensive agieren wird.

Mit diesem Programm vor der Brust an den dringend nötigen Start einer Serie zu glauben, ist zwar fraglos gewagt, letztlich aber alternativ- und auch nicht völlig aussichtslos. Schließlich stimmte die Leistung der Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat in den vergangenen Wochen, nur der Lohn für die an den Tag gelegte Leidenschaft und durchaus auch spielerisch ansprechende Vorstellungen blieb aus. Ändert sich das, sind analog zu Eintracht Braunschweig auch die drei, vier Erfolgserlebnisse am Stück drin, mit denen der Anschluss hergestellt werden könnte.

Nüchtern betrachtet ist das Szenario, nach dem Gastspiel in Hamburg die Planungen für die 3. Liga intensivieren zu müssen, aber leider realistischer.