1. FC Union Berlin: Angegriffene Fans wie Täter behandelt?

Opfer gewaltbereiter Kölner im Fokus der Polizei

Autor: Simon Thijs Veröffentlicht: Donnerstag, 18.10.18 | 17:29
Fans des 1. FC Union Berlin beim Spiel gegen den 1. FC Köln

Zahlreiche Fans hatten ihren 1. FC Union nach Köln begleitet. ©Imago/DeFodi

Das Abendspiel am vergangenen Montag zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FC Union Berlin hatte ein unschönes Nachspiel: Auf der Rückfahrt nach Berlin wurde ein Fanbus der Köpenicker von gewaltbereiten Anhängern der Kölner verfolgt und mit Gegenständen beworfen. Nun äußerte sich der FC Union in einer Pressemitteilung zu den Vorfällen und lässt dabei Kritik an der Behandlung der eigenen Anhänger im Zuge der Untersuchung durch die Polizei durchblicken, die eine verabredete Auseinandersetzung vermutete.

Polizei beim Tathergang präsent

Die Polizei, die den Bus bereits begleitete, wurde beim Versuch die Attacken zu verhindern, selbst Opfer von Wurfgeschossen. Die Ermittlungen wurden anschließend sofort aufgenommen, indem unter anderem Zeugen befragt wurden.

Zu diesen gehörten zum Einen Union-Fans in einem anderen Bus, welche die Angriffe mitansahen, zum Anderen natürlich die mehrheitlich sehr jungen Insassen des Busses, der das Ziel der Angriffe von Kölner Seite war.

Opfer für sieben Stunden festgehalten

Die unbeteiligten Zeugen mussten sich zurück nach Köln begeben, von wo sie zwei Stunden später wieder abreisen durften. Bei den Opfern des Angriffs dauerte es sieben Stunden, bevor sie sich endlich auf den Heimweg machen konnten, da die Polizei alle Mitreisenden erkennungsdienstlich behandelte.

„ Es ist fragwürdig, warum Opfer wie Täter behandelt werden. ”
Union-Sprecher Christian Arbeit

Union-Sprecher Christian Arbeit bezog Stellung zu den Vorgängen: „Sowohl die Aussagen der Polizei als auch unserer Fans lassen keinen Zweifel daran, von wem die Gewalt in Köln ausging. Es ist daher äußerst fragwürdig, warum im Rahmen der Ermittlungen die Opfer wie Täter behandelt werden.“

Union schließt Mitschuld der eigenen Fans aus

Eine verabredete Drittort-Auseinandersetzung sei auf Grund der zum Zeitpunkt des Geschehens bereits vorhandenen Polizeipräsenz auszuschließen.  „Wir erwarten daher, dass im Rahmen der Ermittlungen und in den öffentlichen Stellungnahmen klar differenziert wird zwischen den Verursachern der gewaltsamen Auseinandersetzungen und den davon Betroffenen, so Arbeit.

Abschließend versicherte der 1. FC Union Berlin, die Aufarbeitung durch der Kölner Polizei und die Ermittlung der Gewalttäter zu unterstützen, forderte die Behörden aber ebenso auf, ihren Umgang mit den angegriffenen Union-Fans zu erklären.

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