Arminia Bielefeld: Teamcheck 2018/19

Analyse & Prognose zur neuen Saison

Autor: Andreas Breitenberger Veröffentlicht: Donnerstag, 19.11.20 | 11:19
Andreas Vogelsammer, Patrick Weihrauch und Manuel Prietl jubeln.

Gestandenes Team: Mischen Prietl (r.) und Co. wieder oben mit? ©Imago/pmk

Eine bemerkenswert konstante Saison spielte Arminia Bielefeld im Vorjahr. Nie war der DSC schlechter als Platz zehn platziert, am Ende stand sogar ein starker vierter Rang zu Buche. Können die Ostwestfalen in der kommenden Spielzeit erneut oben mitspielen?

Liga-Zwei.de nimmt u.a. die Transfers, Form sowie die voraussichtliche Startelf unter die Lupe und verrät Stärken und Schwächen. Im Fazit sagen wir, wo es für die Arminia hingehen könnte. Im Anschluss gibt Liga-Zwei.de-Experte Nico Patschinski seine Einschätzung ab.

Kader & Transfers

Schwer wiegt der Abgang von Mittelfeldmann Konstantin Kerschbaumer, der in der vergangenen Saison mit acht Toren und sechs Vorlagen maßgeblich zum Erfolg beitrug. Allerdings hat sich der DSC in diesem Bereich klug verstärkt. Mit Nils Seufert sowie Max Christiansen kommen zwei junge Kicker, die die Liga kennen und Stammspieler-Potential besitzen.

Durch den Verkauf von Innenverteidiger-Talent Henri Weigelt steht in der Innenverteidigung eine Option weniger zur Verfügung, allerdings spülte der Transfer Geld in die Kassen. Nachgebessert werden musste auf der rechten Defensivseite, wo Nils Teixeira und Florian Dick den Verein verließen. Neuzugang Cedric Brunner soll auf der Position endlich für Stabilität sorgen. Die nötige Erfahrung bringt er mit, allerdings muss er sich wohl erst an die zweite Liga gewöhnen.

Im Sturm kann die Arminia Andreas Voglsammer nach aktuellem Stand halten, er war in der vergangenen Saison ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Verbreitert wird das Angebot im Angriff deutlich, durch die Transfers von Prince Osei Owusu, Sven Schipplock sowie des Nationalspielers der Färöer Inseln Jóan Símun Edmundsson.

Überdies zählt der DSC weiterhin auf die eigene Jugend. Cerruti Siya aus der U19 sowie Semir Ucar aus der zweiten Mannschaft dürfen sich beweisen.

Die aktuelle Form

Im Trainingslager im österreichischen Zell am See wurde massiv an der nötigen Fitness gearbeitet. Dementsprechend fehlte dem DSC bei den Testspielen zunächst die nötige Frische, gegen den FK Jablonec gab es eine 0:1-Niederlage, gegen Dinamo Moskau verlor Arminia gar mit 1:4.

Im weiteren Verlauf der Vorbereitung kam Bielefeld seiner Optimal-Form allerdings immer näher. Deutlichen Siegen gegen den SC Verl sowie gegen Gütersloh folgte in der Generalprobe eine knappe 0:1-Niederlage gegen Bundesligist Werder Bremen, bei der die Arminia aber durchaus hätte treffen können. Die Fitness bei Börner und Co. scheint zu stimmen, bis zum Spielende hielten sie das Tempo gegen den Bundesligisten hoch.

Stärken & Schwächen

Der Stamm der Mannschaft blieb zusammen und hat mit der Achse Ortega, Börner, Prietl/Schütz, Voglsammer eine Reihe, auf die sich Trainer Jeff Saibene verlassen kann. In der Offensive können außerdem die jungen Dribbler wie Roberto Massimo oder Keanu Staude für Überraschungsmomente sorgen.

Überhaupt könnte der Angriff in der kommenden Saison zum Prunkstück werden. Saibene lässt gerne nach vorne spielen und hat mit Voglsammer, Klos und Schipplock drei gute Zielspieler, von denen vor allem ersterer weiß, wie man knipst. Dass beweisen Voglsammers 13 Tore in der letzten Saison.

In der Defensive steht geballte Erfahrung, die drei Innenverteidiger Börner, Behrendt und Salger bringen es zusammen auf über 280 Zweitliga-Spiele. Will die Arminia in der kommenden Saison mehr, muss allerdings die Heimbilanz verbessert werden. Nur sieben Siege gab es aus den 17 Heimspielen der vergangenen Saison. Der Unterstützung der Fans kann sich die Arminia jedenfalls sicher sein, bereits über 8.000 Dauerkarten wurden verkauft.

Sebastian Hille, Jeff Saibene, Carsten Rump beim Training

Gutes Team: Chefcoach Saibene (m.) mit den Co-Trainern Hille und Rump. ©Imago/ pmk

Der Trainer

Jeff Saibene, der einen Großteil seiner aktiven Karriere in der Schweiz verbrachte und dort 1993 mit dem FC Aarau Meister wurde, ist ein Coach mit klarer Kante. Der Luxemburger verfolgt eine fest umrissene Strategie, wie er bei seinen bisherigen Trainerstationen zum Beispiel in St. Gallen oder jetzt auch in Bielefeld bewies.

Die Arminia bewahrte er in der Saison 2016/17 vor dem Abstieg und genießt seither bei der Mannschaft höchstes Vertrauen. Spiele bereitet der 49-Jährige akribisch nach und vor, überfrachtet seine Spieler allerdings nicht mit Infos. Wichtiger ist es Saibene die eigene offensive Spielphilosophie umzusetzen.

Der DSC-Coach ist ein Teamplayer, immer wieder ist vom guten Verhältnis zu den Co-Trainern Carsten Rump und Sebastian Hille zu hören. Das Vertrauen der Vereinsveranwortlichen genießt Saibene, was die Vertragsverlängerung im April beweist.

Die mögliche Startelf

Die Besetzung in der Defensive steht größenteils: Das Tor hütet Ortega, während in der Viererkette Brunner, Börner und Hartherz ihre Plätze sicher haben. Um den zweiten Platz in der Innenverteidigung streiten sich Behrendt und Salger.

Im zentralen Mittelfeld wird es interessant: Setzt Saibene Schütz auf die Bank und bringt dafür den in der Vorbereitung gut aufspielenden Seufert? Stabilisator Prietl dürfte hingegen sicher auflaufen. Auf den Außenbahnen wirbeln voraussichtlich Staude links und Massimo rechts, oder Weihrauch, der defensiv stärker ist.

Im Sturm läuft alles auf die beiden Arbeiter Andreas Voglsammer und Sven Schipplock hinaus. In Klos und Osei Owusu stehen allerdings zwei großgewachsene Alternativen bereit. Etwas hängender oder auf dem Flügel könnte Brandy als Joker agieren.

Die voraussichtliche Aufstellung: Ortega – Brunner, Börner, Behrendt, Hartherz – Prietl, Seufert – Massimo, Staude – Voglsammer, Schipplock

Fazit & Prognose

Das Gesamtpaket in Bielefeld stimmt: Trainerteam und Mannschaft bilden eine Einheit, die Fans sind heiß auf die Saison. Gerade in der Offensive ist der DSC gut aufgestellt. In der Defensive ist der Kader allerdings dünn besetzt.

Gibt es ein, zwei Ausfälle, bekommt Bielefeld in diesem Bereich Probleme. Kommt die Arminia ohne Verletzungssorgen davon, kann sie wieder in den Regionen landen, wo sie in der vergangenen Saison stand. Auf einem einstelligen Tabellenplatz sehen wir die Ostwestfalen auf jeden Fall.

Das meint der Experte

Liga-Zwei.de Kolumnist Nico Patschinski: „Für mich ein Kandidat für den dritten Platz. Der Trainer lässt schönen Offensivfußball spielen. Da Voglsammer wohl bleibt, dazu mit Schipplock und Klos zwei weitere starke Stürmer da sind, wird Arminia oben mitspielen.“

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