FC St. Pauli: Ein breiter Kader als Erfolgsfaktor

Spätes 2:1 gegen den KSC festigt die Tabellenführung

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Sonntag, 29.10.23 | 07:30
© IMAGO / Moritz Müller

Gegen den KSC mit einem glücklichen Händchen: Fabian Hürzeler. © IMAGO / Moritz Müller

Auch nach dem elften Spieltag der 2. Bundesliga ist der FC St. Pauli ungeschlagen und besitzt nach dem eigenen 2:1-Sieg gegen den Karlsruher SC als Spitzenreiter nun zumindest bis zum Heimspiel von Holstein Kiel gegen den 1. FC Nürnberg zwei Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger, Fortuna Düsseldorf und den Hamburger SV.

Dabei sah es am Samstagnachmittag lange nicht nach dem sechsten Saisonsieg der Kiezkicker aus, die gegen den KSC kurz vor der Pause just durch den 13 Jahre lang am Millerntor ausgebildeten Igor Matanovic in Rückstand gerieten. Erst in der 80. Minute gelang dem formstarken Johannes Eggestein der Ausgleich und es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Philipp Treu nach einer zunächst abgewehrten Ecke aus der Distanz zum vielumjubelten 2:1 traf.

Treu, der im Sommer vom SC Freiburg II verpflichtet wurde, kam bei seinem zehnten Saisoneinsatz zum neunten Mal von der Bank und verbuchte seinen ersten Scorer-Punkt. Insgesamt trugen schon vier Joker zu Erfolgen des FC St. Pauli bei. Etienne Amenyido steht bei einem Tor und zwei Vorlagen, während Carlo Boukhalfa und Connor Metcalfe als Einwechselspieler jeweils ein Mal getroffen haben.

Starker Kader auch als Herausforderung

Dieser Einfluss der Joker unterstreicht die Qualität, über die Trainer Fabian Hürzeler auch in der Breite verfügt. So kam etwa der in dieser Saison lange herausragende, zuletzt aber in ein kleines Formtief geratene Elias Saad gegen den KSC von der Bank, genau wie Simon Zoller, Daniel Sinani und Amenyido. Allesamt Spieler, die bei vielen anderen Zweitligisten vermutlich ihren Platz in der ersten Elf sicher hätten.

Auf Dauer und gerade bei Misserfolgen, die früher oder später auch kommen werden, wartet auf Hürzeler indes auch die Herausforderung, den Kader so zu moderieren, dass in der zweiten Reihe keine überbordende Unzufriedenheit aufkommt. Das Pokalspiel am Dienstag gegen den FC St. Pauli könnte vor diesem Hintergrund eine gute Gelegenheit bieten, um den einen oder anderen Wechsel in der Anfangsformation vorzunehmen.