FC St. Pauli: Wird Elias Saad zur Soforthilfe?

Auch Kiel und Nürnberg waren am Offensivtalent dran

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 02.12.22 | 07:10

Setzte sich im Werben um Elias Saad gegen mehrere Ligakonkurrenten durch: Andreas Bornemann. © IMAGO / foto2press

Schon im Sommer war zu befürchten, dass der FC St. Pauli an Offensivwucht verlieren würde, nachdem sich mit Guido Burgstaller (Rapid Wien) und Daniel-Kofi Kyereh (SC Freiburg) die beiden Torgaranten verabschiedet haben. Die im Gegenzug gekommenen David Otto und Johannes Eggestein konnten die entstandenen Lücken ebenso wenig schließen wie die im Kader verbliebenen Angreifer Igor Matanovic und Etienne Amenyido.

Die Verantwortlichen am Millerntor haben deshalb jetzt noch einmal reagiert und mit Elias Saad von Eintracht Norderstedt einen weiteren Stürmer hinzugeholt. Der 22-Jährige erzielte in der Hinrunde in 16 Spielen der Regionalliga Nord zehn Tore und verbuchte drei Vorlagen. Mit seinen Leistungen weckte Saad auch das Interesse des 1. FC Nürnberg und von Holstein Kiel, doch das Rennen machte der FC St. Pauli, dessen Sportchef Andreas Bornemann sich auf der vereinseigenen Webseite über die Zusage freute: „Elias Saad ist ein Spieler, den wir bereits seit einiger Zeit beobachtet haben. Wir sehen bei ihm noch großes Entwicklungspotential, von daher passt er perfekt in unser Konzept.“

Einsatzgebiet als zweite Spitze?

Während für Saad mit der Unterschrift auf St. Pauli „ein Traum in Erfüllung“ ging, will Trainer Timo Schultz dem gebürtigen Wilhelmsburger zum Durchbruch verhelfen:„Mir bringt es immer Spaß, mit jungen und entwicklungsfähigen Spielern zu arbeiten. Elias Saad bringt ordentlich Tempo mit und hat in der Regionalliga seine Torgefährlichkeit gezeigt. Dies gilt es nun auf die Zweite Bundesliga zu übertragen.“

Inwieweit es Saad gelingt, direkt in den Kampf um die Stammplätze einzugreifen oder womöglich sogar eine Soforthilfe darzustellen, bleibt abzuwarten und wird sich erst nach Trainingsstart am 9. Dezember zeigen. Dabei muss sich Saad vermutlich an ein neues Stellenprofil gewöhnen. Denn die Position des Linksaußens, die Saad bislang in Norderstedts 4-3-3 ausfüllte, gibt es beim FC St. Pauli nicht.

Als Schienenspieler vor einer Dreierkette kommt Saad aufgrund seiner wohl zu offensiven Ausrichtung auch nicht in Frage, zumal auf dieser Position Leart Paqarada gesetzt sein dürfte. Am wahrscheinlichsten ist es deshalb, dass sich der Neuzugang um die Rolle als zweite Spitze neben einem Mittelstürmer bewirbt.