Hansa Rostock: Kai Pröger als Vor-Krieger

Überzeugende Reaktion und Mutmacher im Abstiegskampf

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 09.03.24 | 08:56

Vorbereiter des goldenen Tores in Braunschweig: Kai Pröger. © picture alliance / Fotostand / Voelker

Am Ende einer unruhigen Woche mit Gerüchten um ein schon beschlossenes Aus von Sportdirektor Kristian Walter und Spekulationen um ein Endspiel für den erst im Winter gekommenen Trainer Mersad Selimbegovic hat Hansa Rostock am Freitagabend ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben. Im Kellerduell bei Eintracht Braunschweig siegte die Kogge mit 1:0, schob sich damit an den Niedersachsen vorbei auf den Relegationsplatz und wird für den Moment nur noch durch die Tordifferenz vom rettenden Ufer getrennt.

Im Vorfeld des Gastspiels in Braunschweig und nach dem 0:3 vergangene Woche zu Hause gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte Coach Selimbegovic nach „elf Kriegern“ gesucht – und eine Mannschaft bekommen, die mit aller Macht die Wende schaffen wollte. „Der Glaube war heute da“, konstatierte der Hansa-Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und betonte auch, dass es so nun weitergehen muss: Wir haben uns in jeden Zweikampf geschmissen und wollten diesen Sieg erzwingen. Das ist der Weg.“

Mit Jonas David, der den gelb-rot-gesperrten Oliver Hüsing in der Innenverteidigung überzeugend vertrat und gute Chancen haben dürfte, im Team zu bleiben sowie mit Nico Neidhart, Simon Rhein und Junior Brumado brachte Selimbegovic im Vergleich zur Vorwoche vier neue Spieler, die allesamt ihren Beitrag zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung lieferten. Dass der zuletzt im Umfeld alles andere als unkritisch gesehene Kevin Schumacher das Tor des Tages erzielte, passte ein Stück weit zu einem gelungenen Abend.

Pröger als Balleroberer

Zur Symbolfigur des Sieges wurde indes Kai Pröger, der passend zur Forderung seines Trainers als „Vor-Krieger“ auftrat. Der 31-Jährige lief auf dem rechten Flügel auf, präsentierte sich indes sehr umtriebig und war sich für keinen Zweikampf zu schade. Zwar wurde Pröger auch mehrfach zurückgepfiffen, doch vor dem Siegtreffer in der 72. Minute war es der frühere Paderborner, der wie schon vor der Pause gegen Saulo Decarli in der gegnerischen Hälfe robust den Ball eroberte und dann Augenblicke später mit seiner Hereingabe Schumacher bediente.

Pröger, der nach zehn Toren und fünf Vorlagen in der vergangenen Saison aktuell erst bei drei Treffern und nun einem Assist steht, dient in der Verfassung vom Freitagabend als einer der größten Hoffnungsträger, muss zusammen mit seinen Kollegen nun aber nachlegen – am besten gleich am nächsten Samstag zu Hause gegen die SpVgg Greuther Fürth.