Hansa Rostock: Platzt ohne John Verhoek der Knoten?

Mehrere Optionen für die Sturmspitze

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 04.03.23 | 07:56

Will sich noch nicht in die Karten schauen lassen: Hansa-Trainer Patrick Glöckner. © picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Mit 17 Toren war John Verhoek in der vergangenen Saison der Garant für den Klassenerhalt von Hansa Rostock, doch in der laufenden Spielzeit hat der 33 Jahre alte Niederländer seine Treffsicherheit verloren. In 20 Einsätzen gelang Verhoek nur noch ein Treffer, worauf sich die generelle Offensivschwäche der Ostseestädter, die zusammen mit dem 1. FC Nürnberg mit erst 18 Toren in 22 Spielen die schwächste Ausbeute der 2. Bundesliga vorweisen, zumindest teilweise zurückführen lässt.

Im Jahr 2023 gelang Hansa in fünf Partien nur ein einziges Tor, das erzielt von Lukas Fröde aber immerhin zu einem wichtigen Sieg bei Arminia Bielefeld (1:0) genügte. Weil danach gegen den SV Darmstadt 98 und zuletzt beim FC St. Pauli zwei 0:1-Niederlagen folgten, steht Rostock am Sonntag gegen den Karlsruher SC unter Druck und muss zunehmend aufpassen, dass der aktuell noch vorhandene Vorsprung von vier Punkten auf Relegationsplatz 16 nicht bald dahin ist.

Kai Pröger die erste Alternative?

Um gegen den KSC den erhofften Dreier landen zu können, muss Hansa offensiv zulegen, indes auf den gelbgesperrten Verhoek verzichten. Wer den etatmäßigen Mittelstürmer ersetzen wird, wollte Trainer Patrick Glöckner im Rahmen der Pressekonferenz am Freitag noch nicht verraten, zählte aber die vorhandenen Optionen auf.

Mit Ridge Munsy und Lukas Hinterseer nannte Glöckner zwei gelernte Angreifer, die beide reichlich Erfahrung mitbringen, allerdings klar im zweiten Glied stehen. Hinterseer gehörte 2023 noch gar nicht zum Kader, während sich Munsy mit drei Einwechslungen begnügen musste. Obwohl beide laut Glöckner „auf ihre Chance warten und darauf auch brennen“, ist ein Einsatz von Beginn an eher unwahrscheinlich.

Das gilt den Aussagen von Glöckner zufolge wohl auch für Svante Ingelsson, der bereits in Darmstadt anstelle von Verhoek als falsche Neun agierte. Dort ging es laut Glöckner „um Tiefenläufe und darum hinter eine höher stehende Abwehr zu kommen“. Der Plan gegen einen mutmaßlich tiefer stehenden KSC dürfte aber anders aussehen.

Weil auch der im Training in der Spitze getestete Nils Fröling eher eine Notlösung wäre, spricht einiges dafür, dass mit Kai Pröger der beste Torschütze der Saison (sechs Treffer) vom rechten Flügel ins Zentrum rückt. Ingelsson und auch Fröling könnten dann gemeinsam mit Haris Duljevic in hängender Rolle agieren.