Hansa Rostock: Wird John Verhoek zum Problemfall?

Ein Trio vor dem Trainingslager ausgemustert

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 08.07.23 | 18:22
© IMAGO / Claus Bergmann

Keine Zukunft mehr in Rostock: John Verhoek. © IMAGO / Claus Bergmann

Der FC Hansa Rostock ist am heutigen Samstag mit einem Paukenschlag ins neuntägige Trainingslager im brandenburgischen Neuruppin gereist. Neben Lukas Scherff (Wadenbeinbruch) und Louis Köster, der unter der Woche einen neuen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat und nun wegen einer Fußverletzung nicht mitgereist ist sowie Youngster Milosz Brzozowski derzeit noch mit der U19-Nationalmannschaft Polens bei der Europameisterschaft vertreten ist, fehlen auch drei Profis im Aufgebot, die auch keine Perspektive mehr bei der Kogge haben.

Wie der FC Hansa auf der Vereinswebseite mitteilte, spielen John Verhoek, Sebastien Thill und Thomas Meißner trotz jeweils noch ein Jahr gültiger Verträge in den Überlegungen von Trainer Alois Schwartz keine Rolle mehr. „Nach der Analyse der vergangenen Saison und der Neuausrichtung auf verschiedenen Positionen mit der daraus resultierenden Konkurrenzsituation im Kader haben wir John, Sebastien und Thomas mitgeteilt, dass wir in der kommenden Saison nicht mit ihnen planen. Jeder von ihnen hat nachvollziehbarerweise den Anspruch, auf dem Platz zu stehen und so oft wie möglich zu spielen – daher haben wir alle drei vor dem Trainingslager für Gespräche mit anderen Vereinen freigestellt. Bis auf Weiteres haben sie natürlich die Möglichkeit, sich bei unserer U23 fit zu halten“, erklärte Sportdirektor Kristian Walter.

Großer Konkurrenzkampf im Angriff

Bei Thill, in dessen Verpflichtung vor einem Jahr große Erwartungen gesetzt wurden, kommt die Entscheidung ebenso wenig überraschend wie bei Meißner, nachdem beide in den Testspielen der bisherigen Vorbereitung außen vor geblieben waren. Verhoek kam beim jüngsten 9:0 gegen den Malchower SV auch nicht mehr zum Zug und könnte zumindest eine Vorahnung gehabt haben.

Zuletzt wurden Gerüchte um einen Abschied Verhoeks zwar noch dementiert, doch weil Hansa mit Serhat-Semih Güler (Wuppertaler SV) bereits einen Angreifer hinzugeholt hat, zudem noch ein robuster Mittelstürmer kommen soll, zeichnet sich in der Spitze auch ohne Verhoek ein heißer Konkurrenzkampf ab, in dem auch Lukas Hinterseer und Pascal Breier sowie die variabel einsetzbaren Kai Pröger und Christian Kinsombi mitmischen könnten.

Inwieweit Verhoek selbst eine Veränderung anstrebt, bleibt abzuwarten. Der 34-Jährige soll sich laut Bild mit seiner Familie in Rostock sehr wohl fühlen und eigentlich keinen Wechsel geplant haben. Sollte der Niederländer nichts Passendes finden, ist auch ein Verbleib bis zum Vertragsende denkbar – ob mit der Option, sich durch gute Leistungen im Training oder vielleicht auch in Spielen der U23 wieder in den Profikader vorzuarbeiten, ist allerdings offen. Sicher ist indes, dass Hansa der Verhoek aus der Saison 2021/22, der damals auf dem Weg zum Klassenerhalt 17 Treffer erzielte, sehr gut zu Gesicht stünde.