HSV: Acht Millionen Euro Ablöse für Ludovit Reis?

Niederländer könnte dank Ausstiegsklausel wechseln

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Sonntag, 04.06.23 | 07:37

Kommende Saison womöglich nicht mehr gemeinsam für den HSV: Ludovit Reis, Ransford-Yeboah Königsdörffer und Robert Glatzel (v.l.n.r.). © picture alliance / Selim Sudheimer

Die Hoffnung ist natürlich noch vorhanden, doch die Realisten unter den Fans des Hamburger SV sehen nur wenige Chancen, dass ihre Mannschaft den 0:3-Rückstand vom Donnerstag im Relegations-Rückspiel am Montag gegen den VfB Stuttgart noch wettmachen kann – trotz Heimvorteil im Volksparkstadion, auf den allen voran Trainer Tim Walter setzt.

Wahrscheinlicher ist aktuell, dass der HSV ab Dienstag die Planungen für ein weiteres Jahr in der 2. Liga und einen weiteren Anlauf in Richtung Bundesliga forcieren muss. Dann allerdings möglicherweise ohne den einen oder anderen Leistungsträger. So wurde in den vergangenen Monaten bekannt, dass sich Robert Glatzel und Ludovit Reis bei ihren jüngsten Vertragsverlängerungen jeweils Ausstiegsklauseln gesichert haben.

Torjäger Glatzel, der schon im vergangenen Sommer andere Angebote vorliegen hatte, sich letztlich aber für den HSV entschied, wäre mit einer offenbar auf 1,5 Millionen Euro festgeschriebenen Ablöse ein Schnäppchen. Denkbar, dass ein im April kolportiertes Interesse von Werder Bremen wieder aktuell würde, sollte der Nordrivale einen seiner Top-Stürmer Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch verlieren.

Reis würde eine Lücke reißen

Reis, der im Herbst bis 2026 unterschrieben hat, wäre bei Nicht-Aufstieg wohl kaum zu halten, würde dem HSV aber eine deutlich höhere Ablöse in die Kasse spülen. Denn nach Informationen der Morgenpost soll die Ablöse für den niederländischen U21-Nationalspieler auf 7,5 bis acht Millionen Euro festgeschrieben sein. Sofern dieser Betrag stimmt, wäre der Kreis der Bundesligisten, die sich den 23 Jahre alten Mittelfeldmann leisten könnten, indes überschaubar. Aufsteiger wie der 1. FC Heidenheim und der SV Darmstadt 98 wären sicherlich nicht dazu in der Lage in dieser Größenordnung zu investieren, auch wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettete Klubs wie Bremen, der 1. FC Köln oder der VfL Bochum nur bedingt.

Der HSV könnte eine Einnahme im hohen achtstelligen Bereich natürlich gut für eigene Transferaktivitäten brauchen, müsste allerdings auch adäquaten Ersatz für Reis finden. Und dass dies nicht einfach würde, zeigt ein Blick auf die neun Tore und fünf Vorlagen, die Reis in seinen 33 Zweitliga-Einsätzen der nun abgelaufenen Saison verzeichnete.