HSV: Verlängerung mit Heuer Fernandes und Jatta kein Selbstläufer

Interne Gehaltsobergrenze als limitierender Faktor

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Mittwoch, 25.10.23 | 07:45

Seit 2019 beim HSV: Daniel Heuer Fernandes. © IMAGO / Oliver Ruhnke

Mit 20 Punkten aus den ersten zehn Spielen und Tabellenplatz zwei liegt der Hamburger SV nach einem knappen Drittel der Saison wie erhofft auf Bundesliga-Kurs. Weil das in den zurückliegenden fünf Jahren, an deren Ende stets der Nicht-Aufstieg stand, aber durchaus schon häufiger der Fall war, ist man in der Hansestadt weit davon entfernt, deshalb die Bodenhaftung zu verlieren. Das gilt auch für die laufenden Gespräche mit Daniel Heuer Fernandes und Bakery Jatta, die ihre nur bis 30. Juni 2024 datierten Verträge möglichst zeitnah verlängern sollen.

Im Vergleich zu Sebastian Schonlau und Jonas Meffert, die bis 2026 bzw. 2025 verlängert haben, verlaufen die Gespräche mit Schlussmann Heuer Fernandes und Flügelspieler Jatta indes deutlich zäher. Offenbar nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Vertragskomponenten. Denn wie Bild berichtet, existiert beim HSV eine interne Gehaltsobergrenze von 50.000 Euro pro Monat, solange der Verein nur zweitklassig spielt. Zwar kann dieses Grundgehalt durch Punktprämien und Sonderzahlungen etwa bei Erreichen einer gewissen Anzahl an Einsätzen signifikant erhöht werden, liegt aber vermutlich auch dann noch unter den Verdienstmöglichkeiten bei anderen Vereinen.

Heuer Fernandes schon in der Vergangenheit umworben

Das gilt gerade für Heuer Fernandes, der schon im Juni ein Thema bei mehreren Top-Klubs aus Portugal gewesen sein soll und als ablösefreier Torwart im nächsten Sommer kaum auf weniger Interesse stoßen dürfte. Erst recht, wenn der 30-Jährige weiterhin mit Leistung voran geht und wie beim jüngsten 2:0-Sieg gegen Greuther Fürth mit einem gehaltenen Elfmeter persönliche Ausrufezeichen setzt.

Jatta, der aktuell inklusive Prämien zwischen 300.000 und 400.000 Euro pro Saison verdienen soll, hofft ebenfalls auf eine spürbare Gehaltsaufbesserung. Der 25-jährige Gambier allerdings hat im Gegensatz zu Heuer Fernandes in der laufenden Spielzeit nur selten wirklich überzeugen können und damit in den Gesprächen weniger gute Argumente als sein Kollege. Nichtsdestotrotz hätte auch ein ablösefreier Jatta sicherlich mehrere andere Optionen, vielleicht auch bei Klubs im hinteren Drittel der Bundesliga.

Die HSV-Verantwortlichen stehen so vor der kniffligen Aufgabe, sich an die eigenen Vorgaben zu halten und gleichzeitig schmerzhafte Abgänge zu verhindern. Kreative Lösungen könnten deshalb gefragt sein – möglicherweise in Form einer automatischen Gehaltserhöhung im Aufstiegsfall oder auch einer Ausstiegsklausel, wenn der Sprung in die Bundesliga erneut verpasst werden sollte.