SV Darmstadt: 3 Gründe für die Talfahrt

Was müssen die Lilien verbessern?

Autor: Andreas Breitenberger Veröffentlicht: Samstag, 25.11.17 | 09:05
Aytac Sulu, Kapitän von Darmstadt 98. Mit drei Toren ist er momentan Toptorjäger seiner Mannschaft

Kann Kapitän Aytac Sulu dabei helfen, die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen? ©Imago/Jan Huebner

Bei den Lilien herrscht vor dem Spiel gegen Union Berlin Alarmstimmung. Waren sie nach dem sechsten Spieltag noch Tabellenzweiter, gab es in den folgenden Partien keinen einzigen Sieg mehr. Dadurch rutschte Darmstadt auf Rang 12 ab, der Abstand zum Abstiegs-Relegationsrang beträgt nur noch drei Punkte.

Doch was sind die Gründe, warum es für die Elf von Torsten Frings seit Wochen nicht mehr läuft? Wir haben in den Zahlen nach Gründen für die Misere der Hessen gesucht und verraten, in welcher Statistik die Lilien dennoch die Nase vorn haben.

Grund 1: Wackelige Abwehr
In den ersten drei Partien kassierte Darmstadt lediglich ein Gegentor, danach brachen allerdings alle Dämme. Weitere 24 Mal musste Lilien-Keeper Heuer Fernandes hinter sich greifen, damit hat der Absteiger die schwächste Defensive der Liga.

Was besonders auffällt: Zwischen der 16. und der 45. Minute kassierte Darmstadt bereits elf Gegentore, kein Team musste in diesem Zeitraum mehr Gegentreffer hinnehmen. Dadurch liegen die Kicker vom Böllenfalltor oft bereits zur Halbzeit zurück – in der Tabelle der ersten Hälfte belegen die Lilien daher schon einen Abstiegsrang (17.).

Grund 2: Auswärts zahm
Während Darmstadts Bilanz am Böllenfalltor mit drei Siegen, zwei Remis sowie drei Niederlagen ausgeglichen ist, gibt es auswärts für das Frings-Team wenig zu holen. Sechs Punkte aus ebenso vielen Partien auf fremdem Platz stehen zu Buche.

Auch in Partien, in denen die Lilien als Favorit ins Spiel gingen, wie gegen Kaiserslautern oder Heidenheim gab es jeweils nur einen Punkt. Gelegenheit, die Auswärtsbilanz gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte aufzubessern gibt es noch vor der Winterpause: Im Dezember müssen die Lilien noch nach Aue sowie nach Fürth.

Grund 3: Knipser fehlt
Mit drei Treffern ist Verteidiger Aytac Sulu zusammen mit Yannick Stark, Tobias Kempe und Kevin Großkreutz Darmstadts Top-Torjäger. Artur Sobiech überzeugte zwar als Vorbereiter, traf jedoch selbst zu selten das Tor. Felix Platte war auf einem guten Weg, ist jedoch jetzt mit einem Muskelbündelriss außer Gefecht.

Jamie MacLaren konnte in seinen Kurzeinsätzen noch keinen Rhythmus finden und Roman Bezjak hat offenbar unter Frings keine Chancen mehr. Bleibt noch Terrence Boyd, der gegen Union Berlin voraussichtlich startet und dabei beweisen kann, dass er der nötige Knipser für das Frings-Team ist.

Schwarzmalerei dennoch nicht angebracht

Bei den Problemen, die die Lilien derzeit umgeben, gibt es allerdings auch positives zu berichten. Auch wenn ein kaltschnäuziger Torjäger offenbar fehlt, schießt Darmstadt im Schnitt 1,71 Tore pro Spiel – das ist der fünftbeste Wert der Liga.

Außerdem ist es unpassend, Frings bereits anzuzählen, denn anscheinend weiß er seine Mannschaft in der Halbzeitpause zu motivieren: Aus den sechs Partien, in denen die Lilien zur Pause zurücklagen, holten sie am Ende noch fünf Punkte – keine Mannschaft schaffte in dieser Hinsicht mehr.

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