VfL Osnabrück: In dieser Form nicht konkurrenzfähig

Geht der Anschluss frühzeitig verloren?

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 28.10.23 | 07:23
© IMAGO / Eibner

Mit seinem Team in schwieriger Lage: Osnabrücks Coach Tobias Schweinsteiger. © IMAGO / Eibner

Dank des spät geretteten Unentschiedens bei Fortuna Düsseldorf (1:1), dem dritten Spiel in Folge ohne Niederlage nach dem 2:1 gegen den Hamburger SV und dem 2:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern, war die Stimmung beim VfL Osnabrück in der Länderspielpause im Oktober überwiegend positiv. Ein Testspielerfolg gegen den FC Emmen (4:2) schürte die Zuversicht, von der inzwischen aber nur noch wenig vorhanden ist.

Denn auf ein 0:2 im Aufsteigerduell gegen den SV Wehen Wiesbaden folgte am gestrigen Freitag eine deutliche 0:4-Schlappe bei der SpVgg Greuther Fürth, an deren Berechtigung es keinerlei Zweifel gab. So musste auch VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger auf der Pressekonferenz nach dem Spiel einräumen, dass die Franken „in den meisten oder fast allen Belangen überlegen waren.“

Die nackten Zahlen bestätigen diese Sichtweise, sind in den offiziellen Statistiken der DFL doch aus Osnabrücker Sicht 5:14-Torschüsse, eine Passquote von nur 74 Prozent (Fürth 87 Prozent) und lediglich 35 Prozent Ballbesitz verzeichnet. Besonders erschreckend bei den Daten ist, dass die Lila-Weißen unter dem Strich mehr als acht Kilometer weniger gelaufen sind als der Gegner.

Shapourzadeh und Schweinsteiger rücken in den Fokus

In der letztlich nicht konkurrenzfähigen Verfassung von Fürth muss man sich große Sorgen um den VfL machen, dessen Rückstand ans rettende Ufer von bereits sechs Punkten bis zum Abschluss des Spieltages am Sonntag noch weiter anwachsen könnte. Die mitgereisten Anhänger forderten laut Schweinsteiger nach der Partie mit einiger Berechtigung „mehr Einsatz und mehr Leben“, stehen aber grundsätzlich zumindest größtenteils noch hinter Mannschaft und Trainer.

Nichtsdestotrotz wird mit den jüngsten Negativerlebnissen die schon nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt aus den ersten sechs Spielen vorhandene Kritik an Sportdirektor Amir Shapourzadeh sicherlich nicht leiser und es kommen im Umfeld durchaus auch schon Stimmen auf, die einen Trainerwechsel fordern.

In der Tat scheint der Kredit, den sich Schweinsteiger mit dem Aufstieg erarbeitet hat, nicht endlos und auch an der Bremer Brücke könnten die üblichen Mechanismen des Geschäfts greifen. Am kommenden Samstag gegen Holstein Kiel, erst recht aber danach im Kellerduell bei Eintracht Braunschweig müssen deshalb zwingend Punkte her. Andernfalls könnte die nächste Länderspielpaue Mitte November zu einem Neustart auch auf personeller Ebene genutzt werden.