VfL Osnabrück: Martin Heck mehr als eine Übergangslösung?

Externer Schweinsteiger-Nachfolger weiter nicht in Sicht

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 20.11.23 | 07:51
© IMAGO / Jan Huebner

Kam Anfang 2023 an die Bremer Brücke: Martin Heck. © IMAGO / Jan Huebner

Länderspielpausen gelten nicht zuletzt deshalb als noch am besten passende Zeitpunkte für einen Trainerwechsel, weil bei schnellem und frühzeitigem Handeln dem neuen Coach knapp zwei Wochen zur Verfügung zu stehen, um seine Mannschaft kennenzulernen und seine Vorstellungen zumindest in groben Zügen vermitteln zu können. Der VfL Osnabrück hat nun zwar am vergangenen Dienstag Tobias Schweinsteiger entlassen, aber auch eine knappe Woche später noch keinen externen Nachfolger präsentieren können.

Mit Eugen Polanski hat es zwar verbürgte Gespräche gegeben, doch der Trainer der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach II entschied sich letztlich auch unter Hinweis auf seine aktuell noch nicht abgeschlossene Ausbildung zum Fußball-Lehrer gegen den Job beim Tabellenschlusslicht der 2. Bundesliga.

Ansonsten sickert bisher eher wenig durch. Einige Namen, vorwiegend aus dem Kreis der „üblichen Verdächtigen“ machen zwar mehr oder weniger intensiv die Runde um die Bremer Brücke, doch eine Vollzugsmeldung steht wohl nicht unmittelbar bevor – und vermutlich auch nicht vor der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend, auf der sich die Verantwortlichen mutmaßlich der einen oder anderen kritischen Frage sowohl in Bezug auf die Herangehensweise an die Saison als auch auf die aktuelle Trainersuche stellen werden müssen.

Federführend beauftragt ist mit der Trainersuche Sportdirektor Amir Shapourzadeh, der nach Informationen des „kicker“ (Ausgabe vom 20.11. 2023) aktuell den Markt sichtet, was in Anbetracht der geplanten Installation eines Sport-Geschäftsführers zumindest etwas unglücklich wirkt.

Happiges Programm im Jahresendspurt

Sollte Shapourzadehs Suche nicht überraschend schnell erfolgreich sein, wird der VfL Osnabrück mit dem bisherigen Co-Trainer Martin Heck als Interimstrainer in die Partie am Samstag gegen den 1. FC Magdeburg gehen. Unterstützt von Ex-Profi Tim Danneberg, ebenfalls schon Assistent unter Schweinsteiger, bietet sich dem 40-jährigen Fußball-Lehrer womöglich die Chance, von der Übergangs- zur Dauerlösung zu werden.

Heck, der bis Sommer 2022 16 Jahre lang im Nachwuchs des 1. FC Köln tätig und mit den Geißböcken unter anderem 2018/19 Deutscher B-Junioren-Meister wurde, benötigt für eine dauerhafte Perspektive in der ersten Reihe mutmaßlich gleich einen Einstandserfolg gegen Magdeburg und könnte dann auch davon profitieren, dass der VfL einen potentiellen neuen Chefcoach nicht noch vor Weihnachten verbrennen will – denn die Gefahr, dass bis zum Jahresende nicht mehr allzu viel gepunktet werden kann, scheint mit Blick auf das folgende Programm beim FC Schalke 04, gegen den FC St. Pauli und bei Hertha BSC groß.