VfL Osnabrück: Mehr Stabilität mit Philipp Kühn?

Uwe Koschinat zählt den Routinier zu den Führungsspielern

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Sonntag, 03.12.23 | 08:25

Schon seit 2018 beim VfL Osnabrück: Philipp Kühn. © IMAGO / Noah Wedel

Vom ersten Auftritt unter dem neuen Trainer Uwe Koschinat hat man sich beim VfL Osnabrück sicherlich sowohl eine ganz andere Leistung als auch ein anderes Ergebnis als ein 0:4 beim FC Schalke 04 erhofft, doch auch nach 15. Spieltagen scheinen die Lila-Weißen unabhängig davon, wer auf der Bank sitzt, nur bedingt zweitligatauglich.

Angesichts eines auf neun Punkte angewachsenen Rückstandes schon auf den Relegationsplatz kann es für den VfL in den verbleibenden Partien bis Weihnachten gegen den FC St. Pauli und bei Hertha BSC nur darum gehen, das rettende Ufer halbwegs in Sichtweit zu behalten – was mit Blick auf die Stärke der kommenden Gegner freilich alles andere als einfach werden dürfte.

Koschinat ist nun in seiner zweiten Woche an der Bremer Brücke gefordert, zunächst die richtige Marschroute für das Duell mit Spitzenreiter St. Pauli zu entwickeln und dafür das richtige Personal auszuwählen. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung ließ der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer durchblicken, dass es Änderungen geben könnte und nicht allein die fußballerische Qualität den Ausschlag geben wird: „Ich muss jetzt sehen, dass ich Spieler identifiziere, die mit der Situation zurechtkommen, die sich gegen diese negative Richtung auflehnen können.“

Grill patzt auf Schalke

Nicht ausgeschlossen scheint in diesem Zusammenhang ein Wechsel im Tor, wenngleich der vom 1. FC Union Berlin ausgeliehene Lennart Grill insgesamt eine gute Saison spielt und sicherlich einer der wenigen Lichtblicke bei den Lila-Weißen ist. Am Freitag allerdings agierte der 24-Jährige vor dem ersten Gegentor zu zögerlich und begünstigte die Schalker Führung, die den zuvor ordentlich agierenden VfL aus der Spur warf.

Ein Torwartwechsel wäre indes keine Entscheidung gegen Grill, sondern eine für Philipp Kühn, den Koschinat bei seiner Vorstellung explizit zu einer Achse an erfahrenen Spielern zählte, die „sich mit dem VfL identifizieren und die genug in ihrem Fußballerleben erleben haben, um eine solche Situation meistern und vorangehen können.“

Obwohl Koschinat gleichzeitig Grill als Nummer eins bestätigte, ist zumindest möglich, dass die Aussagen für dessen Standing und Selbstvertrauen eher kontraproduktiv waren. Kühn, der mit kurzer Unterbrechung in der vergangenen Saison vier Jahre lang Stammkeeper war, hätte unterdessen dank seiner Leistungen in der Vergangenheit sicherlich den Rückhalt der Fans, die nach der Pleite auf Schalke einen neuen Hoffnungsträger bestens gebrauchen könnten.