Darmstadt 98: Mehrere Offensivkräfte ohne Perspektive?

Abgänge trotz laufender Verträge möglich

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 10.07.20 | 09:45
Ognjen Ozegovic

Nur fünf Einsätze in der vergangenen Saison: Ognjen Ozegovic (l.). © imago images / Jan Hübner

Viel hat sich bei Darmstadt 98 in personeller Hinsicht seit dem Saisonende vor knapp zwei Wochen noch nicht getan. Neuzugänge sind bislang Fehlanzeige und das könnte durchaus auch noch eine Weile so bleiben. Schließlich liegt das oberste Augenmerk aktuell darauf, den Gehaltsetat zu senken. Dafür soll der Kader in dieser Transferperiode verkleinert werden.

„Wir müssen den Kader reduzieren, haben zwischen 2,5 und vier Millionen Euro weniger. Er ist daher nicht mehr zu vergleichen mit dem Kader, der letztes Jahr da war, weil wir schon im kommenden Jahr stark reduzieren müssen“, machte Trainer Markus Anfang gegenüber Bild kein Geheimnis aus der nicht zuletzt wegen der coronabedingten Einnahmeeinbußen erschwerten Situation.

Offiziell sind bislang nur die Abgänge von Yannick Stark, dessen Vertrag nicht verlängert wird, sowie der Leihspieler Dario Dumic und Nicolai Rapp. Darüber hinaus sind auch die Verträge von Sebastian Hertner und Marcel Heller zum 30. Juni ausgelaufen. Eine Verlängerung mit dem Duo ist nicht mehr zu erwarten. Dagegen soll Youngster Ensar Arslan einen neuen Vertrag unterschreiben, wobei sich die Gespräche als nicht einfach erweisen.

Ohne Vertrag sind im Moment auch die drei Torhüter Carl Klaus, Igor Berezovskyi und Carl Leonhard. Während Eigengewächs Leonhard schon alleine aufgrund der Local-Player-Regelung gute Chancen auf ein neues Arbeitspapier und die Rolle als Nummer drei hat, bleibt für Klaus und Berezovskyi nur ein Kaderplatz als Vertreter von Stammkeeper Marcel Schuhen.

Braydon Manu tastet sich heran

Gesichert am Böllenfalltor liegt unterdessen auch die Zukunft von einigen Akteuren mit noch gültigen Verträgen nicht. Gerade in der Offensive stehen einige Profis im Aufgebot, die in der abgelaufenen Saison keine große Rolle spielten, darunter drei Neuzugänge des vergangenen Sommers. Erich Berko mit sieben, Braydon Manu mit vier und Ognjen Ozegovic mit fünf Einsätzen blieben hinter den Erwartungen zurück, wobei Manu nach langer Verletzungspause am Ende der Saison langsam Fuß fasste.

Gerade bei Berko und Ozegovic gilt es aber auszuloten, ob eine echte Perspektive bei den Lilien vorhanden ist. Das gilt noch mehr für Johannes Wurtz, der trotz Fitness nur auf jeweils eine Einwechslung in der Liga und im DFB-Pokal kam. Ozegovic und Wurtz bis 2021, Berko sogar bis 2022 binden aktuell einiges an Kapital, das die Darmstädter Verantwortlichen mutmaßlich gerne anderweitig einsetzen würden. Auf dem derzeit bewegungsarmen Transfermarkt Abnehmer zu finden, dürfte indes alles andere als leicht werden.