Hannover 96: Bei Maximilian Beier droht ein Geduldsspiel

Keine schnelle Zukunftsentscheidung zu erwarten

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 04.04.23 | 07:39

Martin Kind sähe Maximilian Beier gerne weiter bei 96. © IMAGO / Sven Simon

Mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 kurz vor der Pause gegen den SV Sandhausen hat Maximilian Beier die Voraussetzung dafür geschaffen, dass Hannover 96 am vergangenen Wochenende endlich den erlösenden, ersten Sieg im Jahr 2023 feiern und den in den vergangenen Wochen immer weiter geschrumpften Vorsprung auf die Abstiegszone zumindest wieder auf acht Punkte ausbauen konnte.

Auch nach dem 3:1-Sieg über Sandhausen ist in Hannover zwar noch lange nicht wieder alles Gold, was glänzt, doch zumindest ist die aufgeflammte Diskussion um Trainer Stefan Leitl erst einmal wieder zum Erliegen gekommen. Das ist auch deshalb nicht unwichtig, weil Leitl natürlich in die bereits begonnenen Planungen für die kommende Saison involviert ist, in der die Niedersachsen an die Hinserie der laufenden Spielzeit anknüpfen und wieder eine deutlich bessere Rolle spielen wollen.

Hoffenheims Klassenerhalt würde die 96-Chancen wohl erhöhen

Während die verbleibenden acht Saisonspiele nun auch dazu genutzt werden sollen, die Spieler zu identifizieren, die auch kommende Spielzeit dabei sein und möglichst vorangehen sollen, gibt es im Kader aber auch noch einige Fragezeichen. So hat Derrick Köhn dem Vernehmen nach das Interesse mehrerer Bundesligisten auf sich gezogen und ob Beier 2023/24 noch für 96 spielt, ist im Moment auch nicht seriös zu beantworten.

„Ich hoffe immer noch, dass wir eine Chance haben, ihn zu holen“, macht 96-Boss Martin Kind in der Hannoverschen Allgemeine einerseits kein Geheimnis aus seinem Wunsch, den 20-jährigen Angreifer fest zu verpflichten, weiß andererseits aber natürlich auch um die Sachlage und um Beiers bis 2025 laufenden Vertrag bei der TSG 1899 Hoffenheim.

Im Kraichgau zieht man es unterdessen offenbar durchaus in Erwägung, den bei seiner zweijährigen Leihe nach Hannover gereiften Beier im Sommer zurückzuholen. Gegen Sandhausen weilte Pirmin Schwegler, einst 96-Profi und heute Hoffenheims in die Kaderplanung involvierter Leiter Lizenzbereich als Beobachter im Stadion und bescheinigte Beier anschließend eine „gute, sehr gute“ Leistung.

Ob Beier in Hoffenheim eine echte Perspektive besitzt, dürfte indes auch von der künftigen Klassenzugehörigkeit der TSG abhängen. Spielt Hoffenheim weiter erstklassig, dürften Hannovers Chancen auf eine Verpflichtung des U20-Nationalspielers besser stehen, wenngleich generell schwer vorstellbar ist, dass die TSG den Youngster komplett ziehen lässt. Eine Rückkaufoption oder eine weitere Ausleihe sind aber Modelle, die man in Hannover gegebenfalls auch in Erwägung ziehen würde, um Beier zu halten. Solange nicht klar ist, in welcher Liga Hoffenheim kommende Saison spielt, wird aber kaum eine Entscheidung fallen.