MSV Duisburg: Defensive ist wieder Trumpf

Umstellungen zeigen Wirkung

Autor: Andreas Breitenberger Veröffentlicht: Mittwoch, 25.10.17 | 08:08
Enis Hajri am Ball für den MSV Duisburg

Sinnbild neuer Defensiv-Stärke: MSV-Verteidiger Enis Hajri ©Imago/Revierfoto

Den 1:0-Erfolg der Zebras in Kaiserslautern als kleinen Befreiungsschlag zu werten, ist sicher nicht übertrieben. Durch den Sieg beendete die Mannschaft von Coach Ilia Gruev die Serie von fünf Partien ohne „Dreier“, außerdem baute der MSV den Abstand auf die Abstiegsränge auf vier Punkte aus.

Hauptaugenmerk verändert

Als Grundlage für die starke Vorstellung der Meidericher diente eine Qualität, die zu Saisonbeginn noch nicht zu den Stärken der Duisburger zählte: Die defensive Stabilität. Diese war den Zebras abhanden gekommen, obwohl sie in der letztjährigen Aufstiegssaison noch die zweitbeste Abwehr der der dritten Liga stellten und so in engen Spielen wichtige Punkte sammelten.

In den ersten neun Partien in dieser Saison kassierte der MSV dann bis auf den 4:0-Sieg in Bielefeld immer mindestens ein Gegentor, die Gesamtzahl der kassierten Treffer belief sich auf 19 Stück – keiner kassierte bis dahin mehr Tore.

Dies bewog wohl auch Gruev zum Umdenken, der seitdem auf eine defensivere Ausrichtung setzt, was Wirkung zeigt. In den letzten beiden Partien bekam Duisburg keinen Gegentreffer und heimste in diesen Begegnungen vier Punkte ein. 

Hajri, der Stabilisator

Besonders die Hereinnahme des gelernten Innenverteidigers Enis Hajri auf die rechte Abwehrseite ist ein cleverer Schachzug. Zuvor agierten auf dieser Position Nico Klotz oder Tugrul Erat und waren in einigen entscheidenden Situationen überfordert.

Hajri erledigt seine Aufgaben als Rechtsverteidiger nicht spektakulär, aber äußerst zuverlässig, genau das war bei den Zebras zuletzt gefragt. Durch die neu gewonnene Abwehr-Stärke sollen denn auch zwei Statistiken aufgebessert werden, wegen denen Duisburg auch im unteren Tabellendrittel steht.

Bilanz in zweiter Hälfte ausbaufähig

Während die Zebras nämlich in der ersten Halbzeit insgesamt nur sieben Gegentore kassierten, ein Wert, der sich von den Topteams der Liga nicht groß unterscheidet, waren es derer bereits zwölf in der zweiten Spielhälfte. Das ist nach den 15 Gegentoren Heidenheims nach der Pause der zweithöchste Wert der Liga.

Außerdem sollte Duisburg tunlichst seine Heimbilanz aufbessern. Noch keine Partie konnte der MSV auf heimischem Rasen gewinnen, zwei Unentschieden sowie drei Pleiten bei 4:12 Toren stehen zu Buche. Das 0:0 gegen Aufstiegsaspirant Braunschweig im letzten Heimspiel war jedoch bereits ein Schritt in die richtige Richtung.

Am kommenden Wochenende kommt mit dem 1. FC Union Berlin, der die letzten vier Partien allesamt gewonnen hat und die drittbeste Offensive der Liga stellt, dann ein echter Härtetest in die Schauinsland-Reisen-Arena. Hält Duisburg auch dabei hinten die Null, wäre der Elchtest für die Abwehr bestanden. Allerdings müssen die Zebras dann wieder ohne ihren Stabilisator auskommen: Enis Hajri ist wegen seiner fünften gelben Karte gesperrt.

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