Arminia Bielefeld: Stadionvorstellung

Die Schüco-Arena im Detail

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Mittwoch, 01.02.23 | 19:19
Die Bielefelder Alm am 3. Oktober 1970 beim Spiel der Arminia gegen Bayern München, das mit 1:0 für den DSC endete

Die Alm am 3. Oktober 1970 beim Spiel des DSC gegen Bayern München. Endstand: 1:0 für die Arminia ©Imago/WEREK

In unserer Serie der Stadionvorstellungen ist Ostwestfalen das nächste Ziel. Die Spielstätte heute ist ein traditionsreicher Ort, den die DSC-Fans noch immer „Alm“ nennen, auch wenn das stimmungsvolle Stadion in Bielefeld mittlerweile „Schüco-Arena“ heißt. Werft mit und einen Blick ins Wohnzimmer der Arminia. Am Ende des Artikels findet ihr eine Auflistung mit allen bereits vorgestellten Stadien.

Name: Schüco-Arena (Anfahrt)
Fassungsvermögen: 26.515
Sitzplätze: 18.510 (komplett überdacht)
Stehplätze: 8.005 (komplett überdacht)
Rollstuhlplätze: 41, entlang der Westtribüne. Zusätzlich 34 Schwerstgehbehindertenplätze (Block I).
Gästeblock: A 1 & A 2 (Nordtribüne). (Was darf ich mitnehmen?)

Historie

Zunächst muss die Frage geklärt werden: Woher kommt der Name Alm? In ihren Anfängen war die Heimstätte der Bielefelder natürlich noch kein Fußballstadion wie heute. Im Gegenteil: Die ehemals landwirtschaftlich genutzte Fläche war ein Acker im wahrsten Sinne. Um das Geläuf herum grasten einst sogar Kühe, die vor Spielbeginn auch hin und wieder fortgejagt werden mussten.

Ex-Arminia-Kicker Heinrich Pehle stand in den 1920ern für den DSC auf dem Platz – und als er der den Rasen an der Melanchthonstraße betrat, sich dabei umschaute, da kam ihm eine Assoziation sofort in den Sinn: „Hier sieht es ja aus wie auf der Alm“, so die Überlieferung.

Die Arminia gab es da schon fast 20 Jahre, gegründet wurde der Klub 1905. Im Jahr 1926 ergänzte die Arminia ihren Vereinsnamen um das Kürzel DSC (Deutscher Sportclub). Der Sprung in die Bundesliga gelang 1970, die Alm wurde ausgebaut, erhielt eine Stehplatz- sowie eine überdachte Sitzplatztribüne. Auch Flutlichtmasten wurden installiert.

Doch die Freude währte nur kurz: Ein Jahr später nämlich war die Arminia in einen handfesten Manipulationsskandal verwickelt, an dessen Ende der Lizenzentzug und der Zwangsabstieg standen.

Die Ostwestfalen brauchten Jahre, um sich davon zu erholen, 1978 aber gelang die Rückkehr ins Oberhaus – und das Stadion wurde ausgebaut. Seine wohl erfolgreichste Zeit erlebte der DSC zwischen 1980 und 1985, als der Klub ununterbrochen der ersten Liga angehörte. Doch das Auf und Ab hörte nicht auf – Ende der 80er Jahre fand sich Bielefeld plötzlich in der Oberliga wieder.

Arminia Bielefeld Choreo vor dem Spiel gegen den SV Darmstadt

Beeindruckende Choreo der DSC-Anhänger vor dem Relegationsspiel gegen Darmstadt 2014 ©Imago/Osnapix

Die Alm wurde besonders in den 90er Jahren modernisiert, die Tribünen an der Nord- und Wetseite komplett ausgetauscht, hinzu kamen eine Rasenheizung und eine Anzeigetafel. Sportlich blieb Bielefeld übrigens ein Stehaufmännchen, schaffte 1999, 2002 und 2004 erneut die Rückkehr in Liga eins – insgesamt sieben Mal stieg die Arminia in die Bundesliga auf – Rekord.

Schüco-Arena heißt das Stadion seit mittlerweile 2004. Die Heimstätte liegt mitten in einem Wohngebiet im Stadtteil Bielefeld-Mitte. Auch eine Schrebergartensiedlung grenzt an die Arena. Ein weiterer Ausbau wurde ab 2006 realisiert, die Südtribüne besteht seitdem komplett aus Stehplätzen.

In der aktuellen Spielzeit ist die Alm noch keine Festung, nur acht Zähler holte der DSC in seinen sieben Heimspielen. Dennoch ist das Stadion mit im Schnitt 17.800 Fans gut besucht. Im ligainternen Vergleich liegt Bielefeld damit auf Platz neun, vor der Konkurrenz aus Bochum und Duisburg.

Bereits vorgestellte Stadien
Darmstadt (Merck-Stadion am Böllenfalltor)
Duisburg (Schauinsland-Reisen-Arena)
Fürth (Sportpark Ronhof)
Kiel (Holstein-Stadion)
Regensburg (Continental Arena)

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